Türmer und Türmerwohnung
Der Vorraum der Türmerwohnung
Die Türmerwohnung besteht aus zwei abgeschlossenen kleinen Räumen. Links (Nordseite) war das Schlafzimmer und rechts (Südseite) die Küche eingerichtet, die gleichzeitig als Wohnraum diente. Den Vorraum nutze man um weiteren Hausrat unterzubringen. Fünf Treppenstufen tiefer befand sich auf dem Podest ein Handaufzug, der für größeres und schwereres Transportgut genutzt wurde. Das Podest diente aber auch als Schlafplatz für bis zu sechs Kinder.
Die Türmerwohnung war von 1876 bis etwa 1952 durch die Familien Heidel und Bahner bewohnt. Sie liegt in einer Höhe von etwa 22 Metern. 100 Stufen führen nach oben.
Die Küche beheizten die Türmerfamilien mit einem Kohleküchenherd, der auch als Kochstelle diente. Das noch vorhandene originale Türmerbett, restauriert von Ulrich Weidauer 2017, stand ursprünglich im benachbarten Schlafraum, wurde aber zu Ausstellungszwecken jetzt in der Küche aufgestellt - auch deshalb, weil dadurch der Schlafraum für gemeindliche Gruppen und andere Veranstaltungen besser nutzbar ist. Die Art der Herstellung des Bettes (Niettechnik) deutet darauf hin, dass das Bett also bereits 1876 in der Wohnung gestanden haben könnte.
Die Wohnküche wurde 2018, der Schlafraum bereits 2015, mit der originalen Ausmalung von etwa um 1900 restauriert bzw. rekonstruktiv wieder hergestellt.
Der Turmbereich der Lukaskirche wird analog dem Kirchenschiff durch einen Helferkreis ehrenamtlich betreut. Im Jahre 2010 begann man bereits mit der grundlegen Reinigung und Instandsetzung der Türmerwohnung.
Ehemalige Schlafkammer mit Vorraum
Die Türmerkammer bietet eine begrenzte Zahl an Sitzgelegenheiten und kann für kirchgemeindliche Zwecke, Hauskreisabende aber auch für kleinere Familienfeiern in der warmen Jahreszeit genutzt werden.
DIE TÜRMER
Die Türmer der Kirchen hatten verschiedene Aufgaben. Sie mussten Ausschau nach Bränden und Gefahren halten und sie melden.
Ehemalige Schlafkammer jetzt für Gruppen nutzbar
Dazu diente ein Wächterhorn oder eine Glocke und eine weiße Flagge oder ein weißes Tuch. In der Nacht benutzten die Türmer eine Fackel oder Lampe, die in die Richtung des Brandes zeigte. Weiterhin war es Aufgabe, die Glocken zu schlagen und zu läuten. Das Gebetsläuten in Planitz wurde mit 3x3 Glockenschlägen angezeigt. Außerdem betreuten sie die Uhr.
Als Türmer der Lukaskirche sind nur zwei Familien bekannt:
1876 – 1922 Familie Heidel (bis zu 8 Personen)
1922 – 1952 Familie Hedwig und Richard Bahner, sowie deren Kinder
Die Türmerwohnung kann in der Regel jedes Jahr im Sommer zum Schlossfest des Clara-Wieck-Gymnasiums und zum Tag des offenen Denkmals im September sowie nach persönlicher Anfrage im Rahmen einer Turmbesteigung besichtigt werden.
Die Türmerwohnküche seit 2018
Einrichtung der Türmerwohnküche 2018
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